Übung mit Ehingen 6. Mai 2005 - JaS


Journal am Sonntag 8. Mai 2005

Feuerwehr Altsteußlingen

 

Hurra die Schule brennt - nur zur Übung

 

ALTSTEUSSLINGEN - In Altsteusslingen hat die Feuerwehr am Freitag zwei Männer aus einem brennenden Haus gerettet. Die löbliche Tat hat sich aber nur zur Übung ereignet und die Einsatzfähigkeit von Menschen und Geräten bewiesen.

 

Von unserem Mitarbeiter Kurt Efinger

 

„Hurra! Die Schule brennt," hätten die Altsteußlinger Schüler vermutlich zu jubeln Anlass gehabt, wenn das vorgestern Qualm von sich gebende Gebäude noch eine Schule wäre und tatsächlich gebrannt hätte. Dies war nicht der Fall. Schule ist nicht mehr und gebrannt hat es auch nicht, das ehemalige Schul- und Rathaus. Aber es war ein brauchbares Übungsobjekt für die Annahme, dass in einem mehrstöckigen Wohnhaus Flammen wüten und mehrere Personen sich nicht selbst daraus befreien können.

Die auf dem Dach des Gebäudes angebrachte Sirene funktionierte tadellos und rief kurz nach 19 Uhr die Ortsfeuerwehr zum Einsatz. Zugleich wurde die Ehinger Feuerwehr alarmiert. Die Altsteußlinger Wehrmänner waren schnell zur Stelle, stellten unter der Führung des stellvertretenden Abteilungskommandanten Wolfgang Rechtsteiner die Lage klar, verbanden den zentralen Wasserverteiler mit dem nicht weit entfernten Unterflurhydranten, schlössen Schläuche an und begannen zu spritzen, vor allem zum Schutz benachbarter Gebäude. Im Wasserstrahl bildeten sich dabei kleine Regenbogen, den n kurz zuvor hatte der Regen nachgelassen und, wie bestellt, die Sonne sich gezeigt.

Wegweiser an der Straße

Damit die nicht ganz zehn Minuten später eintreffenden Fahrzeuge aus Ehingen - darunter die Drehleiter - ohne Verzögerung zum Einsatzort fanden, wiesen ihnen zwei Altsteußlinger Wehrmänner in roten Einsatzjacken an der Bundesstraße den Weg. Kurze Zeit später stieg einer der zu Rettenden mit Hilfe von zwei Feuerwehrmännern von einem Fenster des Dachgeschosses in den Korb der Drehleiter um und wurde nach untern befördert. Der zweite wurde danach geholt.

Vier mit Atemschutzmasken ausgestattete Leute inspizierten alle Räume des Gebäudes, fanden aber keine weiteren Personen. Somit konnte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Michael Mouratidis die Übung für erfolgreich beendet erklären. Die Schläuche wurden abgenommen, geleert und zusammengerollt, aber nicht wie früher von Hand, sondern mit einer eigens dafür konstruierten Vorrichtung. Die Ehinger Wehrmänner verstauten ihre Geräte im Wagen, die Altsteußlinger Kollegen traten vor Kommandant Bernhard Oschwald und seinem Stellvertreter Wolfgang Rechtsteiner zum Schlussrapport an.

Gespritzt wurde übrigens auch von der auf Firsthöhe hochgefahrenen Drehleiter aus. Nach der Übung bekamen interessierte Zuschauer Gelegenheit, sich im Leiterkorb bis über Kirchturmhöhe hochschieben zu lassen und Dorf und Umgebung von oben zu betrachten. Für viele Altsteußlinger war die Feuerwehrübung aber auch so schon ein interessantes Schauspiel.

 

Die Feuerwehr rettet einen Eingeschlossenen mit der Drehleiter.

 

Gerettet und wohlauf: Der mit der Drehleiter zuvor Gerettete wird gestützt und zur medizinischen Behandlung gebracht.

 

Zufrieden mit der erfolgreich abgeschlossenen Übung sind die Kommandanten (von links) Wolfgang Rechtsteiner, Michael Mouratidis und Bernhard Oschwald.                JaS-Fotos: Kurt Efinger