Übung mit Kirchen 28. Mai 2010 - SZ


Schwäbische Zeitung 31. Mai 2010

 Feuerwehr Altsteußlingen

 

Die Sirene auf dem Dach bleibt stumm

 

ALTSTEUSSLINGEN - Eine Brandbekämpfung mit Personenrettung hat die Altsteußlinger Feuerwehr am Freitagabend gemeinsam mit der Feuerwehr Kirchen geübt. Der in Ulm ausgelöste Alarm kam allerdings mit ziemlicher Verspätung.

 

Von unserem Mitarbeiter Kurt Efinger

 

Einer Feuerwehrübung geht ein Sirenenalarm voraus. So sollte es am Freitagabend auch in Altsteußlingen sein. Der stellvertretende Abteilungskommandant Wolfgang Rechtsteiner hatte die gemeinsame Übung der Feuerwehren von Altsteußlingen/Briel und Kirchen vorbereitet und mit der Ulmer Leitzentrale vereinbart, dass diese kurz vor halb acht Uhr abends den Alarm auslöst.

Rechtsteiner wartet neben dem Rathaus, aber die Sirene auf dem Dach bleibt stumm. Als sich auch fünf Minuten später nichts tut, ruft der besorgte Feuerwehrmann in Ulm an und wird um etwas Geduld gebeten, weil die Zentrale offenbar gerade überlastet sei.

Nach zehn Minuten ertönt plötzlich von weitem das Tatü des Kirchener Löschgruppenfahrzeugs. „Sind die etwa ohne Alarm losgefahren?", überlegt Wolfgang Rechtsteiner und beauftragt Feuerwehrmann Bernd Grab, den Alarmknopf neben dem Rathauseingang zu drücken. Sofort heult die Sirene los und innerhalb weniger Minuten treffen die Feuerwehrleute aus Altsteußlingen und Briel am Geräteschuppen ein. Inzwischen haben die Kirchener in ihrem roten Auto zwei Ortsrunden gedreht und warten auf ihren Einsatz. Laut Ablaufplan sollten sie ja nicht als erste da sein. Des Rätsels Lösung? In Kirchen hat die Zentrale den Alarm rechtzeitig ausgelöst, in Altsteußlingen nicht.

Aus einem Fenster im oberen Stockwerk des Rathauses ruft ein von Rauch eingenebelter Mann um Hilfe. Ihn holt die Kirchener Feuerwehr mit Hilfe einer Steckleiter herunter. Kurz darauf heult die jetzt - mit Verspätung von Ulm aus geschaltete - Sirene auf dem Dach ein zweites Mal. Die Altsteußlinger Atemschutzträger retten über das Treppenhaus eine angeblich in Ohnmacht gefallene Person in Form einer Übungspuppe. Die Brandbekämpfung verläuft unter den Augen von Stadtbrandmeister Karl Thielemann erfolgreich.

Nach ungefähr einer halben Stunde erklärt der Altsteußlinger Abteilungskommandant Bernhard Oschwald die Übung für beendet. Der Kirchener Kommandant Heinz Hauler lässt seine Leute die Schläuche einrollen.

Mit dabei ist als einzige Frau Melanie Kley. 2003 trat sie der Kirchener Jugendfeuerwehr bei. Jüngster Kirchener Feuerwehrmann ist der 18-jährige Raif Aptourachman.

Übungsplaner Wolfgang Rechtsteiner ist zufrieden: „Außer dem Alarm hat alles geklappt. Wir haben nicht nur die vermissten Personen, sondern auch noch einen Bierkasten gefunden." Dieser reicht für das Abschlussfestchen der beiden Feuerwehrabteilungen nicht aus. Nebenan im Feuerwehrschuppen finden sich weitere in ausreichender Zahl.

 

Altsteußlinger und Kirchener Feuerwehr gemeinsam im Einsatz: Sie veranstalteten eine große Übung.

SZ-Foto: ef